Ätzküvette selbst gebaut
|
||||||||||||||||
nachfolgend möchte ich beschreiben, wie ich mir eine Ätzküvette zum Herstellen von Leiterplatten gebaut habe.
In dieser Ätzküvette können Leiterplatten bis zur Größe 150x160mm geätzt werden. Die Ätzküvette hat die Abmaße 240x180x12,1mm, die Glasplatten sind 1,81mm stark und geschliffen. Die Küvette ist beheizbar, halb mit Ätzmittel gefüllt sind Temperaturen bis 49°C erreichbar (bei 20° Zimmertemperatur) |
||||||||||||||||
Eigentlich wollte ich mir beim Glaser die Glasplatten entsprechend zuschneiden lassen. Dann fand ich aber in einem Baumarkt in einer Grabbelkiste Fotohalter, bestehend aus einer Papprückwand, vier Klammern und rahmenlosem Deckglas (deswegen auch die Kanten schön geschliffen). Hier fand ich die für mich brauchbaren Größen 240x180mm , 130x180mm sowie 65x80mm. Alles zusammen kostete nicht mal einen Euro. Dafür hätte der Glaser sicher nur müde gelächelt.
Die notwendige Luftpumpe fand ich im gleichen Baumarkt sehr preiswert. Prinzipiell hätte es auch eine gebrauchte Pumpe von E-Bay gemacht, jedoch beinhaltete dieser Teichbelüfter als Set auch 10m langen 4mm Schlauch, einen Sprudelstein und ein Rückschlagventil. Damit hatte ich schon fast alles. (Pumpenset 6,50 Euro) |
||||||||||||||||
weiterhin habe ich dann noch eine Reststück 6mm Schlauch (30cm) ein Aluminium Profil 7,5x1,0mm und eine Silikon Kartusche Farbe transparent mitgenommen.
Auf dem oberen Bild sind einige Materialien zu sehen, welche ich für die Küvette verwendet habe. |
||||||||||||||||
Aus 2 Stück Glasplatten 240x180 sowie 2 Stück Alu Profil Stäben 235mm Länge wird die Küvette mittels Silikon geklebt. damit die Ätzflüssigkeit nicht mit dem Aluminium reagieren kann, ist das Profil zusätzlich noch innen und aussen auch mit einer dünnen Schicht Silikon zu belegen. Wenn der Klebevorgang abgeschlossen ist, wird dieses Teil auf den Küvettenfuß geklebt (Glasplatte 130x180mm) Im Anschluß werden dann die Versteifungen 65x80mm seitlich an die Küvette geklebt. |
||||||||||||||||
der im Pumpenset vorhandene Sprudelstein war für diese Küvette nicht brauchbar, da er zu groß war und auch nur punktförmig sprudelte. Hier habe ich nach einer anderen Möglichkeit gesucht. | ||||||||||||||||
als erstes habe ich den vorhandenen Pumpenschlauch mittels Silikon an einem Ende abgedichtet. Damit dieser Pfropfen sich nicht wieder durch den Luftdruck herausdrückt (Silikon haftet nicht am Schlauch), habe ich ein 1,5mm Loch in den Schlauch gebohrt, etwas Silikon in das Schlauchende gegeben und durch Gegendruck vom anderen Schlauchende dieses Silikon etwas durch die Löcher herausgedrückt. Damit ist der Pfropfen verankert. | ||||||||||||||||
aus dem 6mm Schlauchstück habe ich dann 3 Stücke a 15mm abgeschnitten und diese auf den Schlauch geschoben . Hiermit kann ich den Schlauch im Inneren der Küvette gut positionieren und fixieren, da der 6mm Schlauch einen Außendurchmesser von 9mm hat, hingegen die Küvette innen 8,5mm misst. | ||||||||||||||||
In dem Teil des Schlauches der in der Küvette waagerecht verläuft, werden oben zweireihig etliche Löcher mit einem Durchmesser von 0,4mm gebohrt. Hierüber strömt dann die Luft aus. Mittels Heißluftpistole werden die Schlauchwinkelstellen gut gewärmt, sodas diese dann knickfrei geformt werden können. |
||||||||||||||||
Nun habe ich die Heizung angebracht. Bei einem Innenraum der Küvette von 8,5mm bleiben relativ wenige Möglichkeiten. So habe ich mich für eine Scheibenheizung entschieden. Aus einem Rückbau (Satellitenschüsselheizung) gewann ich zwei Heizfolien a 70x95mm. Jede Folie hat eine Heizleistung von 12Watt (12Volt 1 Ampere). Beim Rückbau ist mir aber die Klebefolie teilweise abgelöst, so das ich mich entschied, die Folie vollständig zu entfernen und die Heizwendel direkt mittels glasklarem Epoxid Harz aufzukleben. Das hatte dann auch den Vorteil, das sich der Wärmewiderstand zwischen Heizwendel und Glasplatte deutlich veringerte und ich mehr "Dampf" auf die Wendeln geben kann. | ||||||||||||||||
Durch den höheren "Wirkungsgrad" der Heizwendeln kann ich beginnend mit 15 Volt pro Wendel deutlich schneller die Ätzflüssigkeit auf Temperatur bringen. Halb gefüllt (160ml) benötige ich ca. 5 Minuten bis zur Aufheizung auf 40°C (ausgehend von 20°C) danach schalte ich dann auf 12Volt zurück und erreiche nach ca. 15 Min 45°C.Als Maximum werden ca. 47-49°C erreicht. Dadurch benötige ich keine Temperaturregeleung. Einfach einschalten, Timer schaltet nach 5 Min. zurück und und habe die gewünschte Temperatur in einem weiten Zeitbereich. | ||||||||||||||||
um die Leiterplatte positionieren zu können, habe ich den Rest vom 6mm Schlauch genommen, auf 15cm gekürzt und im Abstand von 5 cm 2,5mm Löcher durchgebohrt. Durch diese Löcher werden präparierte 3mm Strapse (Kabelbinder) gesteckt und die Platine eingehängt. Nun wird der Schlauch auf die obere Öffnung der Küvette gelegt. Neben der Aufhängungsfunktion verhindert der Schlauch auch ein Ausspritzen bzw. Überschäumen des Atzmittels | ||||||||||||||||
jetzt kann ein erster Probelauf stattfinden. Zur Demonstration habe ich etwas Wasser eingefüllt.
|
||||||||||||||||
und so siehts dann in Funktion aus. Im Vordergrund ist die Luftpumpe mit dem Rückschlagventil zu sehen. Das Rückschlagventil verhindert ein eventuelles Auslaufen der Ätzflüssigkeit beim Stillstand der Pumpe.
|
||||||||||||||||
nach oben | zur Startseite | |||||||||||||||
|
||||||||||||||||